Mephitic Entities - The Mountain Scare

Eine Scheibe mit dem Titel Gebirgsschreck, eingespielt von einer Band, die sich vor gerade einmal zwei läppischen Jahren gegründet hat, lässt nicht nur Gutes erahnen. Wenn sich die Truppe dann laut Bandbio nur formiert hat, um Spass zu haben und ein paar Gigs einzuhämmern, denkt manch blasierter Rezensent vorerst eher an ein paar Mannsbilder, die zwar mit ritterlichem Motiv - aber nicht mit ritterlicher Kraft - Musik fabrizieren, denn an sattelfeste Musiker. Doch wieder einmal enthüllt sich mit Mephitic Entities, wie stark sich doch der Mensch von dämlichen Vorurteilen irritieren lässt: Das gut halbstündige Werk der Berner ist für Death Metal verliebte Ohren alles andere als ein Schreck und nichts ist zu spüren von fehlender Sattelfestigkeit. Auch die kurze Bandgeschichte deutet im Falle von Mephitic Entities nicht etwa auf Unerfahrenheit, sondern auf eine erfreuliche Frische hin, die die Band ohne Zweifel mitbringt.

Getreu dem Motto "Abwechslung muss sein" musiziert der Vierer einmal eher in der Ecke des brutaleren Death Metals und ein anderes Mal wird wieder mehr auf die Karte Melodie gesetzt. Immer wieder verwendet Mephitic Entities auch schräge und unharmonische Klänge, die etwas Eigenständigkeit ins Geschehen bringen. Mit ein paar Thrash Metal Anleihen wird dann noch etwas mehr Öl ins Feuer gegossen. Obwohl das Feuer so ziemlich lodert, fehlen mir die ganz nonkonformistischen Akzente und ein wirklicher Nackenbrecher. Der eine oder andere krasse Übergang oder treibende Wechseln würde da wohl schon einiges bewirken.

Da die Produktion ausser beim Song "Chosen Nation", der etwas zermatscht daherkommt, ordentlich Saft hat, ist "The Mountain Scare" trotz den Einwänden eine überraschend gelungene Scheibe, bei der aber die ganz grossen Momente noch fehlen. Um also zu den ganz Grossen aufschliessen zu können, braucht es noch ein Weilchen, der Grundstein ist aber mit "The Mountain Scare" gelegt.

Albuminfo

Punkte		3/5
Label		Eigenproduktion
Veröffentlichung		6/2004
Format		CD
Land
Genre		Death Metal