Der Sampler erfüllt seinen Zweck, Folgekäufe zu bewirken mit grosser Bestimmtheit und wird auch dem noch so knauserigen Metaller nachträglich ins Portmonee fahren. Zu segensreich sind die meisten der vertretenen Stücke, als dass man darauf verzichten könnte, sich diverse Scheiben der Truppen zuzulegen. Wie sehr schätzt doch der geizige Metaller, wenn er nach einem Durchlauf einer Kompilation sagen kann: "So, wieder einmal ein Duzend Bands, die ich nicht mehr genauer zu verfolgen brauche und deren Volllängescheibletten ich mir ersparen kann!" Doch gegen diese Haltung haben die zwölf Formationen auf Metalmessage Vol. 1 definitiv ein paar schlagkräftige Argumente!
Da wäre zum Beispiel gleich das Eröffnungsstück der unvergleichbaren Saruman. Mit ihrer Mixtur aus melancholischem Death / Black Metal und klassischen Elementen, bestehend aus Bratsche, Piano und einer herzzerreissenden Violine, entführen sie uns in ihr dunkles Reich der Traurigkeit. Ich bin sicher, Saruman wird sich auch ohne Black Attakk im Rücken durchsetzen! Nicht ganz so löbliche aber dennoch gute Worte habe ich für Svarrogh übrig. Ihr von der bulgarischen Kultur inspirierter Black / Pagan Metal wird durch die osteuropäischen Texte und gemächliche Melodiepassagen eindeutig aufgewertet. Die Spanier von Daemonlord, welche genau wie Svarrogh bei Medusarecords Unterschlupf gefunden haben, können das Niveau mit ihrem räudigen, aber dennoch melodieträchtigen Black Metal mit todesmetallischen Gesängen halten. Mit den folgenden Ulvhedin habe ich Glück. Diese Scheibe brauche ich mir nicht mehr zu kaufen, dank dem hymnenhaften Songs hortet sie in meiner Pagan Metal Sammlung bereits jetzt ein griffbereites Plätzchen. Dennoch: Der vertretene Song "Ulvhedin" ist bisher noch unveröffentlicht und macht Lust auf mehr. In gleich hymnenhafter Weise geht’s bei den russischen Nomans Land zu und her. Wie Ulvhedin sind sie bei Einheit unter Vertrag (Herr Eck, Schreiberling vom Legacy und Metalmessage, scheint einen wahrlich guten Draht zu Einheit Produktionen zu haben…) und dürften noch von sich reden machen! Bei Bloodfeast und My Cold Embrace (beides melodic Death) zeichnet sich langsam ab, welche Richtungen Meister der Kompilation mag: Er liebt Death, Viking und Black Metal, aber immer wieder braucht es saubere Gesangsstimmen und viel Melodie. Wer also eher die ganz extreme Sparte (Brutal Death, Knüppel Black Metal à la Marduk usw.) bevorzugt, wird vom vorliegenden Sampler enttäuscht sein. Alle anderen werden jedoch ihre wahre Freude haben.
Doch zurück zu den Formationen – mehr als die Hälfte ist leider schon durch, doch es folgt noch viel des Genusses, insbesondere das Dreierpacket von Schwarzdorn Productions: Carved In Stone bieten uns eine liebliche Frauenstimme und gemütliche germanische Musik mit akkustischer Gitarre. Cerberus vergnügen mit überdurchschnittlichem, aber von den Texten her etwas klischeehaftem rauen Schwarzmetall. Die Nummer zehn wird ihrer Bedeutung absolut würdig: Uhrilehto zelebrieren eine besondere Art des Black n’ Roll und erinnern stellenweise an die unvergesslichen Shaitan. Neben Saruman ist Uhrilehto eine der absolut überragenden Bands auf dem Silberling – ihr neustes Werk werde ich mir wohl auch zulegen müssen. Saxiorior sind mir dann bisweilen ein kleinwenig zu keyboardlastig mit ihrem melodiebetonten Black Metal. Doch wie es sich für einen klasse Sampler gehört machen Lunar Aurora mit ihrem eisigen 10-Minuten-Black-Metal-Epos einen überaus gelungen Abschluss!
Alles in Allem also ein Sampler, der mit gerade mal zwölf Liedern eindeutig mehr Qualität als Quantität bietet und ohne einen einzigen Ausfall auskommt. Ich mag dieses Prinzip, auch wenn es mich mindestens den Kauf der drei Scheiben von Saruman, Uhrilehto und Lunar Aurora kostet!
Albuminfo
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Punkte |
0/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
3/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |
