Mittlerweile ist es amtlich: Die Zeiten, als man unter einem Demo eine selbstbeschriftete, höllischermassen aufgenommene und mit abstrusen Gleichlaufschwankungen versehene Kassette verstand, sind vorüber. Die vier Österreicher von Eschaton beweisen das mit ihrer zweiten Demo-Veröffentlichung "GodMode" auf eindrucksvolle Weise.

Eschaton, früher bekannt als Dominus Satanas, gehören definitiv nicht zur geiles-Riff-das-bringen-wir-noch-ein-paarmal Fraktion des Black Metal. Ihre Musik ist durchzogen von über-schnellen, brutalen Death Metal Einflüssen nordischer Natur. Ich höre auch immer wieder Passagen im Stile von Cannibal Corpse heraus. Darüber hinaus haben sie zwischendurch dissonante und unerwartete Gitarrenklänge eingebaut. An dieser Stelle darf ich gleich anmerken, dass die Qualität des Gitarrensounds Spitzenklasse ist. Wenn die zwei Mannen anständig in die Saiten langen, dröhnt einem das richtige, genagelte Brett entgegen. Dazu wird man mit durchaus gefühlvollen Soli verwöhnt. Selbstverständlich sind die sechs Stücke in jeder Hinsicht sehr sauber eingespielt. Die Aufnahme wirkt trocken, sowohl bei den Gitarren als auch bei den Vocals ist der Reverb-Regler auf Linksanschlag. Dasselbe gilt auch für das Schlagzeug, bis auf die Becken, was wirklich ungewöhnlich ist und dem Ganzen eine eigene Atmosphäre verleiht.

Als "Nagel" muss ich hier den Klang des Snare-Drums erwähnen, der für mich zur Klasse "St. Anger" zählt und vor allem beim ersten Durchhören zu aufdringlich "dängelt". Auch die leicht verstimmte Akustikgitarre am Schluss von Dominus Satanas passt nicht zu der sonstigen Professionalität, die man bei Eschaton und ihrem "GodMode" spürt, das auch heutzutage einfach kein Demo sein sollte. Ich jedenfalls freue mich auf eine Scheibe in voller Länge und hoffe, dass Eschaton bis dahin ihrem ziemlich eigenständigen Stil treu bleiben.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal