So ziemlich das Letzte was man nach dem sanft gezupften, titelgebenden Intro von Ribspreaders "Opus Ribcage" erwarten würde, wäre die Dampfwalze die darauf tatsächlich folgt. Schwedischer Death Metal der alten Schule im Jahr 2009, man mag es eigentlich kaum glauben.

Dennoch steht hier dem geneigten Hörer ein groovendes Death Metal-Brett bevor, in welchem sich Ribspreader über eine knappe halbe Stunde mehr oder weniger brutal - so brutal wie es Midtempo halt zulässt - vergnügen. Wie schon erwähnt, bezieht die dargebrachte Musik ihre Inspiration ganz klar aus den frühen schwedischen 90ern, was der dreckige Gitarrensound und die abwechselnde Rhytmik zwischen Ufta-Ufta-Schlagzeug und groovendem, aber mehr oder weniger geradem, 4/4-Rhythmus - wobei diese Rhythmustypen so ziemlich die einzigen sind, die man über die 33 Minuten zu hören bekommt. In der Gitarrenabteilung gibt man sich angesichts dessen auch reichlich Mühe, Riffs zu liefern die einem sofort in Ohr und Blut hängen bleiben, was teilweise auch durchaus gelingt. Dennoch erscheinen manche Riffs zu stark erzwungen und wirken gerade in der heutigen Zeit etwas deplatziert. Damit will auch gesagt sein, dass die Abwechslung etwas zu kurz kommt, was durch das recht statische Schlagzeugspiel nur weiter unterstrichen wird.

Sänger Roger Johansson, den man von Paganizer oder Demiurg kennen könnte, passt mit seinem abgrundtiefen Growls und den markerschütternden Schreien recht gut zur präsentierten Musik, geht allerdings in der Produktion deutlich unter, die ansonsten allerdings sehr überzeugen kann und für Death Metal-Verhältnisse auch sehr differenziert erscheint, sodass die Musik nicht zu breiig wirkt, wenngleich man allerdings auch kaum spielerische Akzente abseits der Soli heraushören kann.

Schlussendlich könnte diese Platte für Fans des alten Schwedentods interessant sein, ein neuer Meilenstein des Genres wird sie allerdings mit Sicherheit auch nicht werden, höchstens eine angenehme Erinnerung. Allen anderen seien die Originale eher ans Herz gelegt. Für eine Party als Hintergrundmusik reicht es da allemal, aber wer sich lieber über die Gesamtspielzeit eines Albums in der Musik verliert wird hier nicht sehr viel vorfinden, gerade wenn einmal ein paar Hördurchgänge vorbei sind. Da hilft auch das Ramones-Cover am Schluss nicht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Vic Records

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal