Im Zuge eines Versuchs, meinen musikalischen Horizont zu erweitern hörte ich mich vor einigen Monaten mal in Dream Theater rein. Das Ergebnis in wenigen Worten: Ich legte die Idee bald schon wieder auf Eis. Mir war das progressive Getue in 90% der Lieder einfach zu nervig (während die übrigen 10% zugegebenermassen wirklich sau gut sind). Mit "Esoteric" von Skyfire liegt mir nun ein Äquivalent vor und mit schlotternden Fingern und den Händen schon schützen auf die Ohren gelegt wagte ich einen Hörversuch.

...und war anfangs eher bestätigt in meinem bisherigen Bild. Viel Gedudel und ein immer präsentes Keyboard, welches für Bombast sorgt. Letzteres aber wohlgemerkt perfekt abgemischt und absolut hervorragend ins Gesamtbild passend.
Nach dem 2. Durchhören war ich aber bereits vom Gegenteil überzeugt. Die erste Hälfte des Albums tut sich wahrlich recht schwer. Hier wird wenig geboten, was nicht schon so klingt, als wär es zig mal durch den Fleischwolf der musikalischen Wiederverwertung gedreht worden. Keine Hänger fürs Trommelfell.
Die zweite Hälfte von "Esoteric" bietet aber Kracher wie "Linger In Doubt", "Misery`s Supremacy" (das stellenweise stark an Wintersun erinnert) oder das groovige "Under A Pitch Black Sky". Hier wird klar, was Progressive Metal ausmacht. Gitarrenspieler sehen ihre eigenen Finger wild übers Griffbrett flitzen, Schlagzeuger sehen sich schweissgebadet die Becken kloppen und der Hörer ohne derartigen Hintergrund sieht sich erhaben mitgröhlen und die Arme in Immortal-Manier gen Himmel recken.

Sehr eingängig also, sehr mitreissend und einfach rundum gelungen. Die Schweden liefern uns hier viel Action auf ihrem bereits vierten Vollalbum. Die Durchmischung der verwendeten Genres ist optimal aufeinander abgestimmt und man eckt nirgends an. Harmonie. Die vermittelten Stimmungen schwingen im Bereich der Melancholie und der Verzweiflung.
Kaufempfehlung für Leute, denen es geht wie mir. Skyfire bieten hier eine Synthese aus Opeth und Dream Theater feil.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Pivotal Rockordings

Veröffentlichung

2/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal