Ich bin leider kein ausgewiesener Metalcore-Fachmann und auch der übertechnische Death Metal zählt nicht zu meinen Steckenpferden, sonst hätte ich wohl mir nichts Dir nichts zahlreiche Vergleiche für den Stiefel, den die australischen Frickel-Fetischisten von Hiroshima Will Burn im Schilde führen, aus dem Ärmel schütteln können.

Auch als Laie erkennt man nämlich schnell, dass eine erzwungene Eigenständigkeit des Songwritings dem Material von "To The Weight Of All Things" nicht anlastet, weswegen der Fünfer von Down Under akustisch recht zügig in der Bedeutungslosigkeit des Mittelmasses verschwinden könnte.
Tapfer versucht man sich freizuschwimmen mit den üblichen Hyper-Speed-Riffs des Metalcore, die auch mächtig eingeschlagen hätten, wären sie denn souverän und sauber-steril zur Platte gebracht worden - dummerweise lassen die Gitarreros einige Makel ihrer zugegebenermassen nicht einfachen Handwerkskunst erkennen, die auch von der Produktion nicht ausgemerzt worden sind.
Gräbt man sich also durch den allemal hörenswerten wenngleich auch beliebigen Strudel der an den Tag gelegten Tonkunst, so kristallisiert sich unter Strich der Schlagzeuger neben dem Bassist (man höre "Laberinto") als grösster Pluspunkt heraus, dem hörbar das grösste Rhythmusgefühl anhaftet.

Hiroshima Will Burn tragen mit "To The Weight Of All Things" also ein Album an uns heran, auf das die Welt zwar nicht gewartet hat, das aber einen Probedurchlauf verdient hat, da man sich sowohl kompositorisch wie auch praktisch gut verkauft und dem Durchschnitt Facettenreichtum verleiht.
Laut Metal Archiv hat sich die Truppe inzwischen aufgelöst, daher darf bezweifelt werden, dass eine Weiterentwicklung stattfinden wird - schade!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Lacerated Enemy Records

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Metalcore