Mit Kombos wie Lebensessenz hat die deutsche Plattenmanufaktur Dunkelheit Produktionen gewichtige Eisen im Feuer der obskuren, etwas anderen Tonkunst.
Auch Defuntos aus Portugal befinden sich hier zu Recht unter Vertrag, denn 'obskur' und 'etwas anders' ist die Mukke der Südländer allemal.
"Nada é Eterno" nennt sich der dritte Langspieler einer Band, die bislang ein Schattendasein fristete und auch zukünftig den Teufel tun wird, ans Licht der Öffentlichkeit zu tauchen...

Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Album, welches ich angesichts der miesen Produktion und der fahlen Instrumentalarbeit eigentlich hätte gnadenlos verreissen müssen, mich vom ersten bis zum letzten Ton gefesselt und letztlich von seinen Inhalten überzeugt hat.
"Nada é Eterno" macht diesbezüglich den Anfang und wickelt mich förmlich ein mit nagendem Minimalismus, völlig dumpfer, nicht nachvollziehbarer Tonqualität und einer Klagestimme, die mir nicht nur an den Nerven zerrt.
Jedes Kindergartenkind, das in der Lage ist, eine Gitarre zu halten, könnte handwerklich mit den Herren von Defuntos gleichziehen - das gewisse Etwas liegt in der Atmosphäre, die sich plagend durch die acht Singspiele quetscht und mit ihrer stoischen Ruhe das unvermeidbare Ende ankündigt.
Einordnen würde ich das Material demzufolge irgendwo zwischen depressiven Black Metal und Funeral Doom, beharre jedoch nicht auf dieser Schublade.

Jeder selbst sollte sich einhören in die Klangwelt von Defuntos, eine kalte Welt, eine sich öffnende Leere und die totale Endgültigkeit.
Hierbei ist mit gezügelten Erwartungen zu agieren, da man schon von arg toleranter Konstitution sein muss, um sich nicht stehenden Fusses vom Sound in die Flucht schlagen zu lassen.
Findet man schliesslich den Zugang zu "Nada é Eterno", könnte man ihn erkennen, den kleinen Rohdiamanten...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Dunkelheit Produktionen

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal