Es war das Jahr 1996, als sich in Frankreich drei Musiker zusammen taten, um fortan Medieval Black Metal zu zelebrieren. Nach drei Jahren konnte man eine Demoscheibe veröffentlichen und 2001 folgte dann das erste Full Lenth-Album. Doch dann dauerte es fast ein Jahrzehnt, genauer gesagt neun Jahre, in denen sich die Franzosen Diamond Eyed Princess Zeit liessen, um mit ihrem zweiten Album "Korgueläal" von sich reden zu machen.

Das recht synthesizer-geschwängerte Intro "Ghamäl Sonahven" stimmt gut in die Thematik des Mittelalter Black Metals ein. Infolgedessen macht es richtig Freude, zu hören, wie es bei "Kregan" dann schwarzmetallisch so richtig in die Vollen geht – gelungene Melodiebögen inklusive. Viel vom Mittelalter-Flair findet man hier allerdings genauso wenig wie im folgenden Stück "Tüm Fornorhvok", das allerdings von seiner boshaften und einschüchternden Stimmung lebt, wenn man denn empfänglich für solches ist – man könnte dieses Stück auch einfach nur "saugeil" nennen. Ich präferiere einfach mal zweitere Bezeichnung.

Etwas mehr Mittelalter-Feeling kommt dann durch die dementsprechend klingenden Keyboards erst eingangs des Titelstückes "Korlgueläal" – reichlich spät, wenn ihr mich fragt. Hey, auch zum Schunkeln lädt dieses Teil im weiteren Verlauf ein. Her mit dem Methorn! Welch ein eindrucksvolles Stück der Band. Dudelsäcke dagegen dominieren eingangs des Stückes "Svarn Lak Dral" und es kommt einem bei dem Intro und zwischendurch eingeschobenen Passagen schon der ein oder andere Gedanke an In Extremo in den Sinn. Was aber ausserhalb der Dudelsack-dominierten Parts grösstenteils dominiert, passt in das Schema der gesamten Platte: Flotter Black Metal, der wirklich gut in die Gehörgänge geht.

Was generell ein wenig störend wirkt, das sind die hier und da eingespielten Sprechpassagen, in welchen eine Männerstimme Befehle gibt oder beschwörerische Sprüche zum Besten gibt. Gar an Klänge von Dimmu Borgir denkt man angesichts der ersten Minute von "Drytorr I" – wie ich finde, haben die Franzosen dies hier recht gut gemacht. Die Flüsterstimmen samt Schreien eingangs "Drytorr II" hingegen sind wiederum auch sehr gut gelungen. Sehr fein klingt als abschliessendes I-Tüpfelchen die Akustikgitarre als Ausklang des letzten Stückes. Es wird auch mit diesem Werk keine neue Erfindung geboren, aber man kann sich das Ganze gut anhören. Denn jetzt mal Hand aufs Herz: Es ist heutzutage wirklich nicht mehr so einfach, musikalisch etwas komplett Neues zu erschaffen. Auf sehr soliden Füssen steht das Vorgetragene mindestens auf jeden Fall.

Fazit: Wer über die volle Spielzeit reinen Mittelalter Black Metal erwartet, wird sicherlich enttäuscht eine Schnute ziehen. Fakt ist, dass es hier feinen melodischen Black Metal mit gelegentlichen Anleihen mittelalterlicher Klänge gibt. Dahingehend ist die Genrebeschreibung, die in dieser Form vom Label angegeben wird, vielleicht ein wenig falsch gewählt – aber sei es drum, denn unterm Strich ist die Scheibe nämlich absolut nicht zu verachten, da das Ganze nicht in zugegebenermassen mittlerweile übelst nervige metgeschwängerte Humppa-Arien ausartet und schön abwechslungsreich bleibt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Northern Silence Productions

Veröffentlichung

3/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal