Ein äusserst gefälliges Stück Musik kommt da aus Russland rüber zu uns. Helengard beehren uns fünf Jahre nach ihrem ersten Demo nun mit ihrem selbstbetitelten Debut. Die Dame und der Herr spielen darauf recht verträumten Gothic Metal mit folkloristischen Anteilen. Das klingt noch ganz interessant, da sich dieser Anteil so völlig anders als die nordische Saufgelagenuntermalung anhört, nämlich wesentlich melancholischer.

Aber einen Meilenstein braucht man natürlich auch nicht erwarten, für viele wird das Album zu glatt und dezent sein. Es gibt kaum Reibungspunkte, alles ist Harmonie. Aber doch gekonnt. Alina Roberts singt in angenehm tiefer Lage, auch Anton Belov weiss vor allem bei klarem Gesang zu überzeugen.

Untermalt ist das Ganze von getragenem Gothic Metal mit vielen Instrumenten, wie diversen Flöten, Akkordeon, Harfe, Akustikgitarre. Keine Ahnung was da alles synthetisch ist und was nicht. Passt aber gut. Genauso wie der (entgegen der Tracklist) ausschliesslich russische Gesang. Die vielen für diese Sprache typischen Laute geben noch einen extra-Exotenbonus.

Nicht zu übersehen sind aber auch Parallelen zum symphonischen Black Metal. Dimmu Borgir zu Zeiten von "Stormblast" und "Enthroned Darkness Triumphant" lassen im Harmonieaufbau des öfteren mehr als nur flüchtig grüssen.

Wer es also mal gemütlich möchte, darf ruhig mal bei Helengard reinhören. Wer dies flüchtig macht, wird die Scheibe vermutlich als belanglos abtun. Wenn man sich aber nach etwas anderem als der germanischen Paganfolklore umsieht, könnte bei Helengard das eine oder andere да finden (hoffentlich habe ich das jetzt richtig gemacht...)

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Firebox

Veröffentlichung

3/2011

Format

CD

Land

Genre

Folk Metal